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Berlin, 08.07.2025:
An der Darwinstraße im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf entstand in den letzten Monaten ein beeindruckender Neubau. Ein großflächiger Dachgarten setzt hier ein einzigartiges Highlight und erstreckt sich kaskadenartig über das gesamte Bauwerk hinweg. Die Firma Richard Brink, Experte für die Metallwarenfabrikation, u. a. in den Bereichen Entwässerung und Gartengestaltung, lieferte verschiedenste Pflanzsysteme aus Cortenstahl sowie Betonrinnen mit Design-Gussrosten.

Grundfeste moderner Stadtplanung

Auf der Mierendorff-Insel zwischen Spree und Westhafenkanal erfährt das Gelände des ehemaligen Kraftwerks Charlottenburg derweil eine völlig neue Nutzung. Als Maßnahme für die Verdichtung von Ballungszentren entstehen aktuell in mehreren Städten neue Wohngebiete auf alten Industrieflächen. Auch wenn die Kommunen neuen Wohnraum schaffen müssen, stehen sie zeitgleich vor der Herausforderung, im Zuge des Klimawandels unter anderem Retentionsflächen für mögliche Starkregenereignisse bereitzuhalten. Eine Maßnahme in diesem Konflikt der Raumnutzung besteht darin, Grünflächen in den Baubestand zu integrieren. Hierdurch können sowohl CO2 als auch Wasser eingespeichert und Regenabflussspitzen reduziert werden. Diese Vorteile machen Gründächer und vertikale Gärten in der modernen Stadtplanung fast unerlässlich. 

Das Projekt auf der Mierendorff-Insel zwischen Spree und Westhafenkanal ist Teil der Umfunktionierung des ehemaligen Kraftwerkgeländes Charlottenburg. Das AERA-Bauwerk passt entsprechend zu den umliegenden neuen Gebäuden und sticht durch die intensive Dachbegrünung gleichzeitig deutlich heraus.

2.200 m²

große Grünanlage

Über 35

Pflanzenarten

Bis zu 12 m

hohe Bäume

Bis zu 5 t CO²

Bindung pro Jahr

Als grüne Metropole in Europa vorangehen

Diesbezüglich hat das neue Geschäftshaus AERA offensichtliche Maßstäbe gesetzt. Einerseits fügt sich der Neubau ansprechend in das urbane Umfeld der umliegenden Gebäude ein, andererseits sticht er durch den imposanten Dachgarten auffällig heraus. Genau das war die Intention von Benedict Crasemann, seines Zeichens Projektentwickler beim Immobilienunternehmen und Bauherren BAUWENS:

Unser Ziel war es, die Natur einzubeziehen statt sie zu verdrängen und vermeintliche Grenzen zum Fließen zu bringen. Es sollte ein tatsächlich grünes Gebäude entstehen und dies ist uns vollends gelungen

Benedict Crasemann

Projektentwickler bei BAUWENS

Der über 100 m lange und rund 20 m breite Bau mit acht Geschossen zeichnet sich durch seine großflächigen Glasfassaden aus. Die Gewerbe-Mieteinheiten sind geprägt von offenen Raumkonzepten mit Deckensegeln und Konferenzbereichen mit Panoramablick. Schon im 6 m hohen Foyer mit Galerieebene wird klar, dass es sich um einen Bürokomplex der neuesten Generation handelt. 

Die 80 mm hohen Rinnen der Richard Brink GmbH & Co. KG aus Beton unterstreichen in Kombination mit den Gussrosten „Zippa“ auch das Farbkonzept, geprägt durch dunkle Geländer und Streifen entlang der Treppen.

Zunftübergreifende Methodik

Um diesem mit einem passgenauen intensiven Gründach die Krone aufzusetzen, waren verschiedenste Bau- und Planungsunternehmen am Vorhaben beteiligt, darunter die Architekten Grüntuch Ernst, MBN als Generalunternehmer sowie der Experte für urbane Landschaften Tancredi Capatti vom Landschaftsarchitekturbüro capattistaubach. Das spekulative Design war ein zentrales Konzept bei der Umsetzung des AERA-Außenbereichs, der sich perfekt in die grüne Umgebung am Spreeufer einfügt.

Wie wird der moderne Arbeitsplatz in unserer Hauptstadt aussehen? Die Zukunft lässt sich am besten vorhersagen, indem man sie selbst gestaltet.

Tancredi Capatti

Experte für urbane Landschaften vom Landschaftsarchitekturbüro capattistaubach

Tancredi Capatti
Bei der Gestaltung des Außenbereichs kamen vom Erdgeschoss bis zum Dach unter anderem Entwässerungsrinnen mit Gussrosten der Firma Richard Brink zum Einsatz. Cortenstahl-Pflanzsysteme des Familienunternehmens schufen darüber hinaus den Rahmen für die beeindruckende Begrünung.
Die Vegetation ziert auch den gesamten Aufstieg, durch den jede Mieteinheit einen eigenen Zugang zum Außenbereich erhält, und begrünt das Gebäude vom Sockel bis zum Dach. In den Laibungsbereichen an den Türen und Fenstern der Glasfassade stellen dabei die Betonrinnen „Fortis“ zusammen mit den gusseisernen Designrosten „Zippa“ die Entwässerung sicher.
Gemeinsam mit der wassergebundenen Wegedecke aus Gloritbeton ist die Rinnen-Rost-Kombination Teil des Regenwassermanagements. Das einfallende Wasser wird zwischengespeichert und der Vegetation zugeführt.
Darüber hinaus werden die Betonrinnen des ostwestfälischen Herstellers für die Entwässerung in den Treppenbereichen eingesetzt.

Betonrinne Fortis

  • stark belastbare Entwässerungsrinne aus Beton
  • verhältnismäßig geringes Gewicht
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Gussrost Zippa

  • schwer belastbare Roste aus Gusseisen
  • optische Ergänzung zu den schwarzen Handläufen
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Kreativität vom Sockel bis zum Dachrand

Der Verlauf der obersten Stockwerke lässt die Dachfläche treppenförmig erscheinen und die 2.200 m² große Grünanlage erstreckt sich über alle Etagen hinweg. Der Zugang erfolgt über einen Aufstieg an der Westseite des Gebäudes, der eine äußere Verbindung vom Haupteingang zum Dach schafft und von jeder Mieteinheit aus begehbar ist. Bei der Gartengestaltung, die sich entlang des Aufstiegs fortsetzt, kamen verschiedenste Elemente von einfachen Grünflächen über Kiesbeete und Sandlinsen bis hin zu Sitzgelegenheiten in traumhafter Kulisse zum Einsatz. Dabei ist es sogar gelungen, unvermeidbare Dachkomponenten der Haustechnik in das Erscheinungsbild einzubinden bzw. diese in den Hochbeeten geradezu verschwinden zu lassen. In den einzelnen der vier Ebenen, von denen der mittlere Übergang als Tribüne für Veranstaltungen ausgearbeitet ist, ergeben sich keine festen Muster in der Anordnung. Die Entwicklung innovativer Strukturen mit ökologischem Mehrwert steht im Vordergrund beim Design des AERA-Gebäudes

Zum Teil sind die Hochbeete durch Sitzgelegenheiten ergänzt, sodass sich eine kreativ gestaltete Parkanlage ohne feste Muster mit verschiedenen Ruheoasen ergibt. Ein besonderes Highlight ist der als Tribüne für Veranstaltungen ausgearbeitete mittlere Etagenübergang.

Hand in Hand zum Erfolg

Weder bei optischen Ansprüchen noch bei Funktionalität und Verarbeitungsqualität darf ein solcher Pionierbau auch nur an einer Stelle Abstriche machen. Verantwortlich für die Umsetzung der Dachbegrünung vor Ort waren Sebastian Simon und Michael Oelmann von der Garten- und Landschaftsbau Klaus Hildebrandt AG mit Hauptsitz in Hamburg. Michael Oelmann setzte aus der Erfahrung bei vorangegangenen Projekten bei der Wahl der Gestaltungselemente vor allem auf die hochwertigen Metallwaren der Richard Brink GmbH & Co. KG:

„Die gesamte Aufmachung aus Wege- und Grünflächen, Beeten und Sitzgelegenheiten erscheint wie aus einem Guss. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ein Großteil der einrahmenden Elemente tatsächlich aus einem Hause stammt. Die Firma Richard Brink lieferte Treppenwangen, Beeteinfassungen und Hochbeete, allesamt aus Cortenstahl, sowie Entwässerungsrinnen und Roste. Auch bei Sonderformen und projektspezifischen Vorgaben wurden alle Liefertermine zuverlässig eingehalten. Wir sind hochzufrieden mit unserem langjährigen Partner und freuen uns auf die gemeinsame Umsetzung weiterer Projekte.“

Michael Oelmann

Verantwortlich für technische Details und Materialdisposition vom Garten- und Landschaftsbau Klaus Hildebrandt AG

Aus Idee wird Realität

Die einzelnen Etagenabschnitte des Aufgangs zum Dach zeichnen sich durch im Wechsel angelegte Beetflächen und Hochbeete aus. Diese führen die Besucher auf einen leicht gewundenen Weg zwischen der Glasfassade des Gebäudes und der Brüstung der Treppenaufgänge. Die flachen Beete sind durch die 3,0 mm starken und 150 mm hohen Stahlbandeinfassungen „Ora Max“ aus dem Hause Richard Brink eingegrenzt. Auch die für die Stufengrößen passgenau angefertigten 10 mm starken Treppenwangen fungieren zeitgleich als Beetbegrenzung, da die gestaffelten Hochbeetwandungen der Treppen- bzw. Etagenübergänge direkt an die Treppenwangen anschließen. Hochbeete des Typs „Semira“ wurden stellenweise mit zusätzlichen Sitzbänken ausgestattet, sodass eine ganze Parkanlage mit verschiedenen Ruheoasen inklusive Blick über die Skyline geschaffen wurde. An ihren Enden laufen die stets maßgefertigten Hochbeete schräg aus, wodurch sich ein eleganter Übergang in die ab Werk radial vorgebogenen Beeteinfassungen ergibt. Darüber hinaus zeichnen sich die einzelnen Ebenen durch weitere organisch geformte Hochbeete aus, die als Inseln zwischen den Wegen frei platziert sind.

Entlang der Stufen fungieren Elemente aus Cortenstahl zugleich als Treppenwangen und Beeteinfassungen. Für die insgesamt 2.200 m2 große Dachfläche setzte die Firma Richard Brink vielerlei Anforderungen als individuelle Sonderlösungen um.

Stahlband-Einfassung Ora Max

  • 3,0 mm stark und 150 mm hoch
  • organische Optik durch Cortenstahl
  • in Sonderformen gefertigt
  • für sanfte Ecken auch radial vorgebogen
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Hochbeet nach Maß Semira

  • mit individuellen Sitzbänken
  • aus Cortenstahl nach Maß gefertigt
  • in Sonderformen auf die Gebäudeplanung angepasst
     
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Schwammstadt (vor-) leben

Insgesamt finden über 35 Pflanzenarten, darunter bis zu 12 m hohe Bäume sowie für die lokalen Bedingungen geeignete Stauden, in den Beetflächen Platz und binden dabei bis zu 5 t CO2 pro Jahr. Die 480 m umfassende Wegestrecke selbst besteht aus drainagefähigem Gloritbeton in Sandoptik und ist Teil des Regenwassermanagements. Retentionsboxen zur Hochwasservorsorge sind im Sinne des Schwammstadt-Konzepts in die ökologische, wassergebundene Wegedecke integriert. Saug- und Kapillarvliese verteilen das eintretende Wasser zwischen den Boxen und der Substratschicht, sodass die Pflanzen das Wasser aufnehmen können. Bei hohen Temperaturen gibt die Vegetation das Wasser dann durch Transpiration in die Umgebung ab, was das Mikroklima verbessert und die Aufenthaltsqualität im Sommer erhöht. Folglich sind die Hochbeete und Stahlbänder keine vollständig geschlossenen Konstruktionen, sondern dienen der oberflächlichen Abgrenzung einzelner Bereiche, während im Untergrund der Wasserzufluss für die Bepflanzung sichergestellt ist.

So wurden beispielsweise auch die Hochbeete entlang der Etagenübergänge in vertikalen Abschnitten platziert, sodass das Konzept des ökologischen Mehrwerts mit integriertem Wassermanagement vor Ort perfekt aufgeht.
Die Hochbeete „Semira“ in verschiedenen Höhen und Formen sind inselartig in die insgesamt 480 m Wegeflächen integriert. Die Randstreifen sind durch 3,0 mm starke Stahlbandeinfassungen „Ora Max“ abgetrennt. Insgesamt beherbergen die Beete über 35 Pflanzenarten mit bis zu 12 m hohen Bäumen.

Mit überzeugender Qualität etabliert

Neben Pflanzsystemen hat sich das ostwestfälische Familienunternehmen vor allem auf die Herstellung von Drainage- und Entwässerungslösungen spezialisiert. Auch die 80 mm hohen Betonrinnen „Fortis“ mit einer Nennweite von DN 100, veredelt durch den Design-Gussrost „Zippa“, zieren den Dachgarten. Sie stellen unter anderem in den Bereichen der Etagenübergänge an den Treppen, wo sie sich mit den dunklen Geländern perfekt ins Farbkonzept einbetten, die Wasserableitung sicher. Entlang des Aufstiegs entwässern sie in den Laibungsbereichen der Fenster und Türen auch die Glasfassade. Das AERA-Gebäude fügt sich nahtlos in eine Reihe von Prestige-Projekten in der Hauptstadt ein, unter anderem die Neugestaltung des Centers am Potsdamer Platz, bei denen Produkte der Firma Richard Brink zum Einsatz kamen. Das vielfältige Sortiment des Herstellers liefert auch beim AERA die Grundlage für eine ästhetische Wohlfühloase, welche durch die Bepflanzung im wahrsten Sinne mit Leben gefüllt wurde.

Den Blick in die Zukunft gerichtet

Nach Abschluss der Arbeiten hat BAUWENS die Verantwortung für den Neubau an die Immobilien-Assetmanagement AG Real I.S. übergeben und verantwortet auf einem angrenzenden Grundstück die Quartiersentwicklung durch die Errichtung weiterer 100.000 m² großer Wohn- und Büroflächen in insgesamt acht Gebäuden. Benedict Crasemann bewertet abschließend:

„Wir sind stolz, dieses Projekt verantworten zu dürfen und danken allen Beteiligten von Statik über Architektur bis hin zu den verarbeitenden und zuliefernden Betrieben, deren konstruktive Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg war. Mit AERA wurde eine Idee des Büros der Zukunft Realität, bei dem ein erholsamer Ausgleich zum Berufsalltag integraler Bestandteil des Arbeitsplatzes ist.“

Benedict Crasemann

Projektentwickler beim Immobilienunternehmen und Bauherren BAUWENS

Das wahrlich grüne Gebäude schafft einen fließenden Übergang zwischen Bauwerk und Natur und fügt sich ideal in die Umgebung am Spreeufer ein.