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Der Barockgarten Großsedlitz südöstlich von Dresden ist ein herausragendes Beispiel französischer Gartenbaukunst und gilt als einer der authentischsten Barockgärten in Deutschland.

Dränage für Sachsens Versailles

Maßgefertigte Entwässerungslösungen für historische Orangerie im Barockgarten Großsedlitz

Sanierungsarbeiten im Sinne des Denkmalschutzes erfordern den Einsatz von Materialien, die sich nahtlos in bestehende Architekturen und Räume einfügen. Der Einbau von Rinnen und Rosten der Firma Richard Brink oberhalb der historischen Orangerie des Barockgartens Großsedlitz belegt eindrucksvoll die gelungene Verbindung aus moderner Entwässerungslösung und Dresdner Barock.

Die einzigartige, etwa 18 ha große Gartenanlage befindet sich südöstlich von Dresden und wurde ursprünglich im frühen 18. Jahrhundert als gräflicher Alterssitz erbaut. Das bei der Stadt Heidenau befindliche Areal im Besitz des Freistaates Sachsen zählt zu den authentischsten Beispielen französisch inspirierter Gartenbaukunst sowie der Barockgärten in Deutschland. Die Gebäude umfassen heute die Obere und Untere Orangerie sowie das dem Dresdner Barock nachempfundene Friedrichschlösschen, welches 1847 fertiggestellt wurde. Der Garten selbst besticht besonders durch seinen symmetrischen Aufbau mit Terrassen- und Grünflächen, die durch das obere und untere Orangerieparterre geprägt sind. Die Namensgebung geht auf eine Tradition des 17. und 18. Jahrhunderts zurück, bei der europäische Fürsten südländische Gewächse wie Orangenbäume sammelten und diese sowohl im Innen- als auch Außenbereich der dafür errichteten Gebäude zur Schau stellten. Noch heute schmücken zahlreiche Bitterorangen-Bäume zusammen mit wertvollen Sandstein-Skulpturen, -Figuren und -Vasen die Promenaden des Gartens.

Schutz vor Niederschlag

Aufgrund ihrer exponierten Lage ist die rund 800 m² große Terrassenfläche auf dem Dach der Unteren Orangerie dauerhaft der Witterung und damit auch Niederschlag ausgesetzt. Um zukünftig Wasserstaus entlang der Balustraden und somit überfließendes, die Fassade herablaufendes Niederschlagswasser zu verhindern, beauftragte der Bauherr, der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Sanierungsmaßnahmen inklusive des Einbaus einer entsprechenden Entwässerungslösung. Für die Planung und Bauüberwachung zeichneten die Architekten und Ingenieure der P+P Schwarzenberger GbR aus Dresden verantwortlich. Aufgrund der herausragenden historischen Bedeutung der Gartenanlage stimmte sich das Architekturbüro bei der Planung und Auswahl der Materialien eng mit dem Landesamt für Denkmalschutz ab.

Spezifische Anforderungen nach Maß gelöst

Um eine funktionale Entwässerung der Fläche auf lange Sicht sicherzustellen, sahen die Planungen eine Dränagerinne mit abflussstarkem Rost entlang der Balustrade vor. Aufgrund der geringen, bautechnisch realisierbaren Aufbauhöhe war die Verwendung von Produkten, wie sie bei den umliegenden Entwässerungslösungen des Areals bisher zum Einsatz kamen, nicht möglich. Zudem sollten aus optischen Gründen im Bereich der in die Dachfläche einstehenden Balustraden Schlitzrinnen mit einer ebenfalls geringen Einbauhöhe montiert werden. Darüber hinaus bedurfte es auch einer detaillierten Abstimmung im Sinne der Denkmalpflege in Bezug auf Materialität und Farbgebung. Sowohl die Farbigkeit des zusätzlich zu verlegenden Sandsteins als auch die Quadrat-Lochung der bereits verwendeten umliegenden Gussroste sollten bei der Zusammenstellung geeigneter Lösungen berücksichtigt werden.

Rinnen und Roste der Richard Brink GmbH & Co. KG tragen diesen Anforderungen umfassend Rechnung. Die Wahl fiel auf insgesamt 15 m der Dränagerinne Cubo mit passendem Längsstabrost des Typs Staccato sowie 16 m der höhenverstellbaren Schlitzrinne aus dem Hause des Metallwarenherstellers. Alle Produkte ließen sich flexibel der geringen Aufbauhöhe vor Ort anpassen und wurden als Sonderanfertigungen passgenau produziert. Zusätzlich erhielten die Roste ab Werk eine Beschichtung in RAL 6022 (Braunoliv), die sich ansprechend in die Außengestaltung der Gartenanlage einfügt und sich an der Farbgebung der bestehenden Gussroste orientiert. Lediglich die blank geschliffenen Trittflächen der punktierten Design-Roste sind eine kleine Reminiszenz an die heutige Zeit.

Hohe Qualität für einfache Handhabung

Vor dem Einbau der Rinnen musste zunächst eine zuverlässige Abdichtung hergestellt werden. Um diese zu gewährleisten, wurde auf die bestehende Ackermanndecke ein neuer Gefälleestrich aufgetragen, der mit Bitumenbahnen versiegelt wurde. Die Anschlüsse an die historischen Bauteile wie die Balustrade und die Bestandsrinnen erfolgte mithilfe von Flüssigkunststoff. Mit der Montage der Entwässerungslösung der Firma Richard Brink sowie mit den Natursteinarbeiten wurde die MÖNCH Naturstein GmbH aus Heidenau beauftragt. Die Verarbeiter profitierten vor Ort von den maßgefertigten Produkten und der hohen Verarbeitungsqualität: „Die Rinnen aus dem Hause Brink ermöglichten uns die einfache und passgenaue Verlegung. Die Schlitzrinnen stellten zudem trotz der geometrischen Anordnung der einzelnen Balustraden-Felder mit Vor- und Rücksprüngen eine optisch einheitliche und durchgehende Anschlussfuge zum Sandsteinbelag sicher“, beschreibt Torsten Mönch, Geschäftsführer der MÖNCH Naturstein GmbH, die Arbeit mit den Produkten des Metallwarenherstellers. Zusätzlich zur Montage der Rinnen und Roste verlegte der Betrieb rund 210 m² Bodenbelag aus Postaer Sandstein.

Seit Fertigstellung der Arbeiten verfügt die Dach-Terrassenfläche der Unteren Orangerie über eine zuverlässige Dränagelösung, die anfallendes Regenwasser per Flächendränage in das bestehende Entwässerungssystem ableitet. So bleibt das historische Gebäude dauerhaft vor Feuchteeintrag geschützt und damit sein einzigartiger Charakter den zahlreichen Besuchern des Barockgartens langfristig erhalten.