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Spirituelles Begegnungszentrum inmitten der Großstadt

Dränagerinnen bewahren Ökumenisches Forum in der Hamburger HafenCity vor Niederschlagsfolgen

Die HafenCity nahe der Hamburger Innenstadt ist eines der größten Bauprojekte Europas. Seit Kurzem besitzt der neu entstehende Stadtteil eine eigene Kirche – das Ökumenische Forum HafenCity. 19 Kirchen Hamburgs haben sich zusammengeschlossen, um einen zentral gelegenen Ort zum Beten, Wohnen und Innehalten zu schaffen. Das Architekturbüro Wandel Hoefer Lorch aus Saarbrücken hat den Neubau entworfen. Der Backsteinbau fällt durch seine Fassade mit zwei konkaven Einwölbungen auf der Vorderseite und einer konvexen Ausformung auf der Rückseite auf. Diese betonen die Kapelle, den sakralen Teil des multifunktionalen Gebäudes. Um einen barrierefreien Zugang zur Kapelle sowie zum Café zu gewährleisten und gleichzeitig die Gebäudesubstanz vor Niederschlagsfolgen zu bewahren, wurden an den bodentiefen Fenstern und Türen Dränagerinnen der Richard Brink GmbH & Co. KG eingebaut. Die maßgefertigten Dränagerinnen sind angepasst an die Laibungstiefe der Fenster und Türen und tragen damit zu einem stimmigen Gesamtbild bei.

19 Hamburger Kirchen bilden den Verein Brücke - Ökumenisches Forum HafenCity, Träger des neuen Gebäudes im Elbtorquartier. Bauherr ist die Grundstücksgesellschaft Shanghaiallee HafenCity, die von der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und den beiden Kirchenkreisen Hamburg-Ost und Hamburg-West/Südholstein gegründet wurde. Auf 6.400 Quadratmetern Bruttogeschossfläche, verteilt auf sieben Stockwerke, sind eine Kapelle, das Café ElbFaire, die ökumenische Hausgemeinschaft mit dem Laurentiuskonvent sowie Büro- und Veranstaltungsräume untergebracht. Nach einer Bauzeit von etwa zwei Jahren wurde der Neubau im Juni 2012 offiziell eröffnet. Das Projekt ist bisher bundesweit einzigartig. Mitglieder katholischer und evangelischer Kirchen, Freikirchen wie Baptisten oder Mennoniten sowie Gemeinden der Orthodoxen und Anglikanischen Kirche haben sich mit dem Ziel zusammengeschlossen, ihren Glauben im Alltag gemeinsam zu leben. In die Ziegelwand des Altarraums der etwa 90 Quadratmeter großen Kapelle hat jede der 19 vertretenen Kirchen einen Psalm, ein Bild oder ein Symbol ihres Glaubens eingebracht. Auch eine Ikone der orthodoxen Kirche und eine Reliquie der katholischen Kirche wurden in die Ziegelwand integriert.

Stadthaus und Kirche vereint

Den Wettbewerb für das Ökumenische Forum HafenCity hat das Saarbrücker Architekturbüro Wandel Hoefer Lorch gewonnen. Zuvor hatten die Architekten bereits andere sakrale Bauwerke wie die Neue Synagoge in Dresden entworfen. „Das Ökumenische Forum ist keine Kirche im traditionellen Sinne, sondern verlangt nach einem neuen Typus, der zwei unterschiedliche Typologien vereint: Zum einen ein Stadthaus, das sich selbstverständlich in den urbanen Kontext und die Blockbebauung der HafenCity einfügt; zum anderen ein kirchliches Gebäude, das eine eigene Prägung hat und damit einen stadträumlichen Akzent schafft“, sagt Florian Götze, Architekt bei Wandel Hoefer Lorch. Der sakrale Bereich wird optisch durch Ein- und Auswölbungen an der Fassade abgegrenzt. Christliche Symbole wie ein Kreuz aus grün glasierten Klinkern sowie eine Glocke sind in die Fassade integriert. Orientiert an der Fassadengestaltung umliegender Gebäude aus Klinker, haben die Architekten die Fassade des Ökumenischen Forums mit diesem traditionellen und langlebigen Baustoff gestaltet. Die Wölbungen in der Fassade sind auf Versatz gemauert und ermöglichen ein Schattenspiel, das sich im Zyklus der Tages- und Jahreszeit verändert. 

Dränagesystem angepasst auf Fensterlaibung

Während die ökumenische Hausgemeinschaft in den oberen Stockwerken lebt, herrscht im Erdgeschoss mit Eingangsfoyer, Café und Kapelle reger Publikumsverkehr. Um den Empfangsbereich einladend zu gestalten, haben die Architekten den Eingang zur Kapelle durch eine portalähnliche Einwölbung an der Fassade definiert. „Der barrierefreie Zugang entspricht dem geistlichen Auftrag. Der Neubau thront nicht über den Besuchern, sondern ist dicht bei ihnen. Dies wird zusätzlich durch die Wölbung nach innen übersetzt“, so Bauleiter Jan Dieterich. 

Für die sachgemäße Entwässerung des Gebäudes war eine dezente Dränagerinne gefragt, die sich in die Laibungstiefe der Fenster einfügt. An den bodentiefen Fenstern und Türen mit niedrigen Anschlusshöhen sind Dränagerinnen der Richard Brink GmbH & Co. KG mit 20x3 mm Stabrosten in einer Gesamtlänge von etwa 50 Metern verlegt worden. „Durch die geschwungene Fassade war jede Dränagerinne eine Einzelanfertigung. Mit einem Längsstabrost wurde die geometrisch und baukonstruktiv anspruchsvolle Aufgabe professionell gelöst. Die Rinne schließt bündig mit der Vorderkante des Klinkers ab und wertet damit die Eingangssituation maßgeblich auf“, sagt Florian Götze. Die Rinnen wurden vor Ort passgenau von der Firma Pennekamp & Bisping GmbH & Co. KG aus Harsewinkel zugeschnitten. Um die Dränagewirkung der Rinnen zu verstärken, wurden diese in ein Kiesgranulat eingesetzt, über das das Regenwasser in den Boden versickert. 

Begegnungsräume für Bewohner und Gäste

Auf der Rückseite des Gebäudes bietet ein offen gestalteter Innenhof mit Außenterrasse Sitzplätze für Hausbewohner sowie Besucher des Cafés ElbFaire. Die Grünfläche mit Spielplatz und Terrasse ist auf der Tiefgarage des Gebäudes platziert. Um angestauten Niederschlag auf der Terrasse aus Beton-Stein zu vermeiden, wurden ergänzend zu den Dränagerinnen zwei Entwässerungsgullys des Typs Hydra der Richard Brink GmbH & Co. KG verlegt. Diese leiten große Mengen Niederschlag in kürzester Zeit zuverlässig ab. 

In den oberen Geschossen des Gebäudes bieten insgesamt 26 Wohnungen zwischen 30 und 130 Quadratmetern Platz für die ökumenische Hausgemeinschaft. Zusätzliche Gemeinschaftszimmer sowie eine 300 Quadratmeter große Dachterrasse dienen als Begegnungsräume für die Bewohner. Die Wohnungen sind mit Loggien zur Hofseite ausgestattet. Diese sind mit Holzpaneelen oder Platten belegt, die einen 10 Zentimeter hohen Bodenaufbau bilden. Um die Eingangsbereiche zum Wohnraum ergänzend zum durchlässigen Bodenbelag vor Niederschlag zu schützen, wurden am Rand der Loggien feuerverzinkte Dränageroste mit runder Perforation der Firma Richard Brink eingebaut.